
Bild: Jessica Maria Toliver, Schwerte
Der Arbeitskreis KSA West versammelt als Arbeitskreis am Gemeinsamen Pastoralkolleg der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelischen Kirche von Westfalen, der Lippischen Landeskirche und der Evangelisch-reformierten Kirche am Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der Evangelischen Kirche von Westfalen (IAFW) pastoralpsychologisch weitergebildete Seelsorgerinnen und Seelsorger aus verschiedenen Konfessionen im Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen, der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Lippischen Landeskirche.
Neben einer gründlichen Ausbildung verbindet uns das Interesse, auch andere Menschen in Seelsorge weiterzubilden oder sie in ihrer Arbeit zu supervidieren.
Wir arbeiten in verschiedenen Institutionen und treffen uns regelmäßig zu Austausch und Fortbildung.
Wir sind Mitglieder der Sektion KSA in der Deutschen Gesellschaft für Pastoralpsychologie.
Entdecken Sie mehr über unsere Angebote beim Gemeinsamen Pastoralkolleg, am Pastoralpsychologischen Zentrum Rhein Ruhr und der Theologischen Hochschule Ewerbach.
Nachruf auf Annedore Methfessel

Pfarrerin i. R. Annedore Methfessel, geb. Fortmann ist am Freitag, 31. Januar 2025 nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 67 Jahren verstorben.
Wir trauern um eine leidenschaftliche Seelsorgerin und kluge Supervisorin, die uns mit viel Herz und auch „aggressivem Sprüh“ (Zitat AM) begleitet hat.
Die gebürtige Bochumerin studierte evangelische Theologie in Bochum und Tübingen und absolvierte ein Gastvikariat in der Hannoverschen Landeskirche. Als Pfarrerin im Hilfsdienst in Höxter lernte sie die Krankenhausseelsorge als Aufgabe kennen; dies war richtungweisend für ihren weiteren Werdegang.
Vom 01.08.1987 bis zu ihrem Ruhestand war sie Inhaberin der Kreispfarrstelle für Seelsorge und Beratung im Kirchenkreis Hattingen-Witten, ein Arbeitsbereich, den sie maßgeblich geprägt und weiterentwickelt hat. Darüber hinaus war sie lange
Mitglied des KSV und Scriba des Kirchenkreises.
Ihre Arbeit strahlt weit über den Kirchenkreis hinaus. Besonders im Bereich der Trauerarbeit war sie eine Pionierin, deren Stimme im Bundesverband für Trauerbegleitung (BVT) bis heute Gewicht hat. Mit viel Engagement hat sie den Verein für Trauerarbeit Hattingen e.V gegründet, der im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiern konnte. Die Begleitung trauernder Menschen war ihr ein Herzensanliegen. Mit dem Zentrum für Kinder- und Jugendtrauerarbeit des Vereins "traurig-mutig-stark" in Witten hat sie eine ganz besondere Gruppe von trauernden Menschen in den Blick genommen.
Sie war eine Meisterin des Fundraisings und der Vernetzung. Ihre Liebe zur darstellenden Kunst und Musik hat sie oft mit der Trauerarbeit verknüpft und berührende Benefizkonzerte und Theateraufführungen organisiert. Mit ihrer lebensbejahenden und fröhlichen Ausstrahlung hat sie es geschafft, das schwere Thema „Tod und Sterben“ aus der gesellschaftlichen Tabuzone zu holen.
In den fast 10 Jahren ihres Ruhestands haben wir gemeinsam das PZ.RR Pastoralpsychologisches Zentrum Rhein-Ruhr gGmbH aufgebaut. In ihrer Arbeit als KSA-Kursleiterin und Lehrsupervisorin (DGfP) hat sie – u.a. mit dem KSA-Kurs „Spiritual
Care“ - seelsorgliche Qualifizierungen für neue Zielgruppen (aus nichttheologischen Berufen und anderen religiösen Traditionen) eröffnet, denen der Zugang zu klassischen KSA-Kursen vorher kaum möglich war.
Ihr war wichtig, dass diese Angebote zur Seelsorge, z.B. über Hospize und Palliative Care, auch die vielen Menschen erreichen, die nicht oder nicht mehr kirchlich gebunden sind.
Die Sektion KSA der Deutschen Gesellschaft für Pastoralpsychologie und der Arbeitskreis KSA West verdanken ihr manche wertvollen Impulse zur Weiterentwicklung ihrer Arbeit.
Besonders jüngere Seelsorgende hat sie auf ihren Weiterbildungswegen gefördert, z.B. durch die Kooperation des PZ.RR mit der Evangelischen Hochschule R-W-L in Bochum und der Theologischen Hochschule Ewersbach, oder indem sie am PZ.RR
dem Supervisions- und Kursleitungsnachwuchs zahlreiche Tätigkeitsmöglichkeiten angeboten hat.
Wir danken Gott für alles, was uns mit Annedore Methfessel geschenkt wurde. Unsere Gedanken sind bei ihrem Mann und ihrer Familie. Die Beisetzung fand im engsten Familienkreis statt. Aber viele Weggefährt*innen und Freund*innen haben in
einem bewegenden Trauergottesdienst von Annedore Methfessel Abschied genommen.
Und sie liebte das Leben und wusste es zu genießen. Eine Ausstellung mit von trauernden Kindern gemalten Bildern trug einst (nach einem Buch von Martina Plieth) den Titel: "Tote essen auch Nutella - nur nicht ganz so viel". In Anlehnung daran rufe ich Annedore zu: "Tote trinken auch Cremant - nur nicht ganz so viel."
Sven Dreger